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Dienstag, 16. Juni 2009

foodwatching




so.
war gestern abend auf einem Vortrag über MS und Ernährung - war Sauinteressant...

Es gibt Studien, die die Freisetzung von Zytokinen(Entzündungsbotenstoffen) nach Gabe von mehrfach ungesättigten Fettsäuren untersucht haben:

Hierbei konnte gezeigt werden, dass von Außen zugeführte Omega-3 Fettsäuren in großen Mengen eine Downregulation des Immunsystems also Entzündungshemmung - herbeiführen, während Omega-6 Fettsäuren (=Linolsäure) eine Upregulation bewirken.

Für die Upregulation wird vor allem die sg. Arachidonsäure verantwortlich gemacht, für die Downregulieriung an erster Stelle die Eicosapentaensäure.
Arachidonsäure ist ein für den Menschen notwendiges Produkt des Linolsäurenstoffwechsels. Diese Arachidonsäure wird in die Zellwand eingebaut, selbst hervorgebrachte Arachidonsäure ist also im Körper schlicht und einfach notwendig.

Omega-6 Fettsäuren wirken also Entzündungsförernd und fördern auch neurodegenerative Prozesse. Omega-3 Fettsäuren wirken dem genau entgegen.
Der Schlüssel ist das ausgewogene Gleichgewicht zwischen den Fetten der Omega-3 und –6 Gruppe. (im Idealfall ist das Verhältnis bei der MS 1,5:1).



Leider ist es so, dass im Körper (durch den Zellstoffwechsel) ständig freie Sauerstoffradikalen entstehen und die Verbindung dieser freien Radikalen mit der Arachidonsäure in der Zellwand bewirken die hoch Regulierung des Immunsystems.
Diese Säure ist also nicht nur sinnvoller Bestandteil der Zellwand. In Verbindung mit freien Radikalen ist sie problematisch. Die Natur hat dies bedacht und baut in die Zellwand, direkt neben der Arachidonsäure nun Vitamin E ein.

Vitamin E fängt die freie Sauerstoffradikalen ab und schützt den Körper so davor, dass die Arachidonsäure überhaupt problematisch werden kann.
Dadurch, dass Vitamin E sich mit den Sauerstoffradikalen verbindet, wird es inaktiviert. Das inaktivierte Vitamin E muß vom Körper „aufbereitet“ werden, damit es wieder weitere Sauerstoffradikale abfangen kann. Diese Aufbereitung erfolgt durch das Vitamin C und ein zwingend notwendiger Mediator dabei ist das Selen. (Ohne Selen kann Vit. C nicht aktiv werden).

Ungesättigte Fettsäuren reagieren im allgemeinen auch sehr schnell mit den Sauerstoffradikalen (und werden dadurch in ihren Eigenschaften geändert, wie am Beispiel der Arachidonsäure gezeigt).

Das richtige Funktionieren der gesamten Vitamin-Kette bewirkt ein optimaler Einbau der Arachidonsäure an seinem richtigen Platz in die Zellwand und verhindert, das diese Säure für eine unerwünschte Upregulation des Immunsystems genutzt wird.

Aus der Reihe der Omega-3 Fettsäuren geht die Eicosapentaensäure hervor. Das ist der Gegenpart zu der Arachidonsäure. Es ist notwendig für die Produktion der Prostaglandine, die einen Immunmodulierenden Effekt haben (sie führen den sg. Th1->Th2 Shift herbei, modulieren also das Immunsystem in Richtung „Schutz“. Ausserdem hemmt dieser Stoff die Produktion der Arachidonsäure überhaupt.)





Fazit:

Die Ratio einer optimalen Ernährung bei der MS wird also durch 3 Säulen gebildet:

1.Verminderung der Zufuhr schädlicher Arachidonsäure
2.Modulierung des Immunsystems (Th1-Th2 Shift) durch externer Zufuhr von Eicosapentaensäure
3.Verminderung der Oxidation der Arachidonsäure durch Antioxidantien.

Also: die Linolsäurenzufuhr deutlich einschränken und zusätzlich verstärkt Omega-3 Fettsäuren + Antioxidantien aufnehmen (Vitamine a,C, E, Selen und Zink)





Sämtliche Fleischprodukte sind reich an Arachidonsäure (Ausnahme: Wild, Geflügel, Lamm und vermutlich auch Pferd) und darauf sollte daher verzichtet werden.
Fisch und pflanzliche Fette sind reich an Eicosapentaensäure und sind daher wärmstens zu empfehlen.
Antioxidantien sind vorwiegend Vitamin A, E und C, diese finden sich in vielen Gemüsesorten und Getreidesorten (Weizen), Spurenelemente finden sich in den Kernen vieler Früchten (Müsli, Pistazien, Kokosnuß, Sonnenblumkerne).
Reich an EPA sind Fischölkapseln (bähhh!)
Empfehlenswerte Öle da reich an OMega 3 sind Leinöo '(ebenso bähh) Rapsöl Soja und Walnussöl.

Ganz grob können daher folgende allgemeine Empfehlungen gegeben werden:

1.Nur 1-2 Fleischmahlzeiten/Woche, dann vorwiegend Wild, Geflügel und Pferdefleisch.
2.Verzicht auf tierische Fette beim Kochen (weniger Butter, kein Schweineschmalz), lieber gute Öle verwenden
3.Nicht mehr als 2 Eigelb/Woche, Verzicht auf eihaltige Teichwaren.
4.Ratsam sind fettarme Milchprodukte (unbegrenzt)
5.Fleischmahlzeiten durch Fisch ersetzen; 2-3 mal wöchentlich wäre toll
6.Vermehrt auf Vollkornprodukte ausweichen ( Zink, B-Vitamine Selen und weiß nicht was da noch alles tolles drin ist)
7.Soja oder Tofu als Fleischersatz verwenden
8.Obst und Gemüse sowie frische Salate zu jeder Mahlzeit (angemacht mit etwas Pflanzenöl, z.B. Raps oder Walnussöl).

Eventuell Selen und ACE Vitamine zusätzlich zuführen ...

wenig Natriumglutamat ......und Alkohol in Maßen...

...spannend dass alles ....

hab dann gleich Fisch und Rapsöl und Vollkornbrot und Räuchertofu gekauft :-)
und werde also gelerntes gleich anfangen umzusetzen!!

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